Feldmarschall Gerd von Rundstedt

Im Jahr 1875 wurde unser Feldmarschall Gerd von Rundstedt im sächsischen Aschersleben geboren. Einer unserer großen deutschen Feldherren im Sechsjährigen Krieg. Offizier und Generalstäbler des Vierjährigen Krieges. Bei Beginn des Sechsjährigen Krieges wurde er aus dem Ruhestand zurückgerufen und führte zuerst unsere Heeresgruppe Süd gegen die Polen, dann unsere Heeresgruppe A gegen die Gallier und Engländer und zuletzt wiederum unsere Heeresgruppe Süd gegen die Russen. Trotz seiner großen Erfolge in den Schlachten von Uman und Kiew wurde er seines Kommandos enthoben, allerdings einige Monate darauf zum Oberbefehlshaber im Westen ernannt. Dort leitete er die Küstenbefestigung und bereitete die Abwehr des amerikanisch-englischen Landungsunternehmens vor. Bei Dieppe finden sich die westlichen Landfeinde eine ziemliche Schlappe ein, aber in der Normandie ist es ihnen leider gelungen. Unser Wüstenfuchs Rommel, der unsere Truppen in der Normandie befehligt hat, stellt dazu in seinem berühmten Panzerbuch „Krieg ohne Haß“ ein paar grundsätzliche Überlegungen an und umreißt uns auch grob den Ablauf der Schlacht in der Normandie:

„Bei einer angloamerikanischen Invasion war für die Invasoren also die Frage das große Problem, ob es ihnen gelingen wird, einen Brückenkopf von genügender Tiefe zu erobern, in dem sie ihr Material ungestört antransportieren und ausladen können. Wenn sie dieses Ziel erreicht hatten, konnten wir auf keinen Erfolg mehr hoffen. Aber auch die Alliierten konnten nicht zu gleicher Zeit 20 Divisionen mit genügender Ausstattung und Bevorratung an einer verteidigten Küste landen, sondern brauchten einige Zeit, um ihre Verbände nacheinander an Land zu bringen. Deshalb sind die ersten Tage eines Landungsunternehmens dessen Krisentage. Es konnten also zwei Wege beschritten werden, um das feindliche Landungsunternehmen zu zerschlagen: a) Entweder mußte man bereits in den ersten Landungstagen an der bedrohten Stelle einen Schwerpunkt bilden und den Feind ins Meer werfen. b) oder man mußte versuchen, die Krisenzeit der feindlichen Landung auszudehnen, .bis die notwendigen eigenen Truppen zum Gegenschlag aufgestellt sind. Mit anderen Worten: Die örtlich an der Landungsstelle eingesetzten Verbände mußten stark genug sein, um während einiger Tage, auf sich allein gestellt, die Ausweitung des feindlichen Brückenkopfes verhindern zu können. Da die in Frankreich stationierten Truppen nicht ausreichten, um die Küste stark genug zu besetzen und gleichzeitig eine ausreichende operative Reserve im Hinterland zu halten, gab es nur ein ein Entweder-Oder. Eine halbwegs starke Besetzung des bedrohten Küstenraums konnte nur unter Rückgriff auf die operativen Reserven erfolgen, während eine starke operative Reserve nur gebildet werden konnte, indem man Truppen aus dem Küstenverteidigungssystem herauszog. Um allen dem Gegner zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gerecht zu werden, plante Feldmarschall von Rundstedt, ein Soldat von großem strategischem Format, die vorhandenen Panzer- und motorisierten Divisionen in der Mitte des französischen Raumes zu konzentrieren, um in den ersten Landungstagen durch schnellen Aufmarsch dieser Verbände eine große eigene Überlegenheit auf dem Schlachtfeld zu erreichen. Unter normalen Verhältnissen wäre der Plan trotz der sehr schwachen Küstenbesetzung die richtige Lösung gewesen und hätte mit hundertprozentiger Sicherheit zum Erfolg geführt. Feldmarschall von Rundstedt konnte sich aber nicht das Ausmaß der angloamerikanischen Luftherrschaft und die daraus resultierenden operativ-taktischen Beschränkungen vorstellen. Bei einem Aufmarsch so vieler Panzer- und motorisierter Divisionen wäre das Einhalten des Zielplanes unbedingt Notwendigkeit gewesen, da die Bewegung wegen der schwachen Küstenbesetzung so schnell als möglich durchgeführt werden mußte. Nach meinen afrikanischen Erfahrungen bezweifelte ich – und wie die Ereignisse zeigten, zu Recht -, daß die zeitgerechte Durchführung dieses Planes möglich sein wird. Vor el Alamein hatten wir zur Genüge die Auswirkung der angloamerikanischen Bombertaktik auf unsere motorisierten Verbände studieren können. In Frankreich war zu erwarten, daß die am Invasionstage zum Einsatz kommenden Luftstreitkräfte ein Vielfaches der Bombergeschwader darstellen werden, die den Alliierten in Nordafrika zur Verfügung standen. Im Gegensatz zu dem afrikanischen Wüstengelände konnten in Frankreich aber nur einige Straßen zum Aufmarsch benutzt werden, die über Flüsse und durch Städte führten. Deshalb war hier die Wirkungsmöglichkeit der alliierten Luftflotten erheblich größer als in der Wüste. Ich wies Generalfeldmarschall von Rundstedt insbesondere auf auf folgende Punkte hin: a) Die angloamerikanischen Jagdbomber werden bei Tag und unter Einsatz von Leuchtmitteln bei Nacht über den Anmarschstraßen liegen und jeden Verkehr unterbinden. b) Die alliierten Bombergeschwader werden alle Brücken und jede Stadt zusammenwerfen, wenn dies die Sperrung einer Anmarschstraße für einige Zeit verspricht. Wichtige Straßen werden so ganz ausfallen. c) Die motorisierten Truppen werden bereits durch Luftangriffe auf dem Marsch schwerste Verluste erleiden. d) Dadurch können die Zeitpläne niemals eingehalten werden. Umfangreiche Umorganisationen werden notwendig sein. Man kann mit zwei bis drei Divisionen verhältnismäßig leicht umdisponieren, einen Aufmarsch von zehn Divisionen umzuorganisieren, ist jedoch weit schwieriger und nimmt viel Zeit in Anspruch, besonders wenn die Truppe nicht an Improvisationen gewohnt ist. e) Nach etwa 10 bis 14 Tagen werden wir mit der Offensivgruppe auf dem Kampfplatz eingetroffen sein und die Truppe reorganisiert haben. Inzwischen können die Amerikaner unsere ohne Panzerschutz kämpfenden schwachen Küstenbesatzungen überwältigen, tief in den Raum stoßen und ihren Brückenkopf bevorraten. Der Angriff der auf dem Marsch stark dezimierten Offensivgruppe kann dann keinen Erfolg mehr haben. (Natürlich könnte man in einer derartigen Situation einige Verbände absplittern und in Eilmärschen an die Front bringen, aber dann wäre es mit der kompakten Offensivwucht, dem prinzipiellen Vorteil des Planes Feldmarschall von Rundstedts, vorbei gewesen.) Deshalb hielt ich an meinem Plan fest, der unter den bestehenden Bedingungen nichts anderes sein konnte als ein Kompromiß. Die Küste sollte so stark als möglich ausgebaut werden. Am Strand sollte die Infanterie in Stellung gehen und dahinter sollten die Panzerverbände derart aufschließen, daß ihre Artillerie auf den Strand wirken kann. Ich wollte durch den örtlichen Einsatz möglichst starker Kräfte an den hauptsächlich bedrohten Punkten folgendes erreichen: a) Der technisch schwierige Punkt einer Landung, der Moment, in dem sich die Truppe mit Booten und Schiffen auf den Strand zu bewegt, sollte mit allen Mitteln durch die Abwehr ausgenutzt werden. Vorstrandhindernisse, Strandminen, konzentriertes Feuer aller Waffen in die Landungswellen sollte die Schwierigkeit dieses Manövers um ein Vielfaches steigern. b) Die örtlich eingesetzten Verbände sollten die Invasoren hindern, ihren Brückenkopf so auszudehnen, wie es zur Durchführung ihrer Versorgung notwendig gewesen wäre. Inzwischen sollten die eigenen Panzer- und motorisierten Verbände aus anderen Abschnitten herangezogen werden und sich hinter der bedrohten Front sammeln, um die gegnerischen Landungsstellen im Gegenstoß zu bereinigen. Den zu erwartenden Zeitverlust der motorisieren Verbände durch die alliierten Luftangriffe hoffte ich durch eine stärkere örtliche Küstenbesetzung wenigstens zum Teil ausgleichen zu können. Leider war es einfach nicht mehr möglich, die Küste diesen Anforderungen entsprechend auszubauen, obwohl wir mit aller Energie versuchten, die Befestigungsarbeiten zu beschleunigen. Außerdem wollte weder das Führerhauptquartier noch der Oberbefehlshaber West die Bedrohung der Normandie anerkennen, da beide annahmen, die besseren strategischen Möglichkeiten eines Brückenkopfes am Pas de Calais werde die Alliierten veranlassen, dort zu laden. Die Durchführung der angloamerikanischen strategischen Konzeption hing aber von dem Gelingen der Landung ab, und diese Wahrscheinlichkeit war in dem stark ausgebauten Pas de Calais nicht, in der kaum befestigten Normandie völlig gegeben. Die Durchführung der Landung war also für die Alliierten das Primäre. Die strategischen Nachteile der Normandie gegenüber dem Pas de Calais fielen nicht so ins Gewicht. Die Alliierten hatten ja Zeit und Material. So kam es, daß weder die Verminung der Seinebucht, die ich immer wieder gefordert hatte, noch die von mir verlangte Zuführung mehrerer Panzerdivisionen, eines Flakkorps, einer Werferbrigade und von Fallschirmjägerverbänden in die Normandie noch vor der Invasion durchgeführt wurde. Dies wirkte sich gleich zu Beginn der Schlacht als katastrophaler Nachteil aus. Trotz allem glaube ich, daß wir vielleicht auch bei Vorhandensein dieser Einheiten im Landungsraum die Schlacht verloren hätten, denn unsere Gegenangriffe wären durch die Schiffsartillerie und Luftwaffe zerschlagen und eine Artillerie- und Werferposition nach der anderen durch das wahnsinnige alliierte Trommelfeuer ausgeschaltet worden. Obendrein fehlte es an der von uns geplanten Großverminung und dem großzügigen Ausbau der Vorstrandhindernisse. Dies konnten wir eben zeitlich nicht mehr schaffen, außerdem trugen die schweren Zerstörungen der Verkehrseinrichtungen, die schon vor der Invasion ganz besonders in der Normandie durch strategische Bombardements der alliierten Luftwaffe hervorgerufen wurden, nicht gerade zur Beschleunigung unserer Befestigungsprojekte bei. Letzten Endes zeigte sich, daß die totale feindliche Luft- und Artillerieüberlegenheit nicht durch irgendeinen Kompromiß kompensiert werden kann. Im Übrigen bestätigten sich meine Voraussetzungen für den Antransport der motorisierten Verbände. Nach tagelangen Märschen, die zum großen Teil in der Nacht erfolgen mußten, kamen die Divisionen an der Invasionsfront an. Bereits unterwegs hatten sie erhebliche Ausfälle erlitten. Auf jeden Fall verloren wir mit der Invasionsschlacht die letzte Chance, durch einen Erfolg an der Küste den strategischen Rückhalt zu gewinnen, der als Basis politischer Folgerungen von unschätzbarem Wert gewesen wäre…“

Als Preuße von altem Schrot und Korn freut sich unser Feldmarschall von Rundstedt bestimmt über das Lied von der märkischen Heide: https://www.youtube.com/watch?v=JdEaHhzpa3w

„Märkische Heide,

Märkischer Sand

Sind des Märkers Freude,

Sind sein Heimatland.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Uralte Eichen,

Dunkler Buchenhain,

Grünende Birken

Stehen am Wiesenrain.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Blauende Seen,

Wiesen und Moor,

Liebliche Täler,

Schwankendes Rohr.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Knorrige Kiefern

Leuchten im Abendrot,

Sah’n wohl frohe Zeiten,

Sah’n auch märk’sche Not.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Bürger und Bauern

Vom märk’schen Geschlecht,

Hielten stets in Treu

Zur märk’schen Heimat fest!

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Hie Brandenburg allewege –

Sei unser Losungswort!

Dem Vaterland die Treue

In alle Zeiten fort.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.“

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