Ein Arbeitstier war unser Panzerkampfwagen IV fürwahr und so bekommt er heute eine kleine Panzerfeier von uns Panzertieren ausgerichtet. Im Jahre 1940 begann nämlich unser Angriff im Westen und bei dem spielte unser Panzer IV eine entscheidende Rolle. Ab 1938 wurde er bei unserer Firma Krupp geschmiedet und erlebte seine Feuertaufe im Polenfeldzug. Bis zur Einführung unserer Tiger- und Pantherpanzer war er unser stärkster Panzer. Geplant war er eigentlich zur Fußvolkunterstützung, aber da in unseren Panzer III keine (lange) 7,5cm-Kanone eingebaut werden konnte, mußten die beiden ihre Rollen tauschen. Neben dieser besaß unser Panzer IV noch zwei Maschinengewehre zur Bekämpfung von ungepanzerten Zielen. Die Panzerung war mit 8cm eher mittelprächtig, aber dafür war unser Panzer IV nur 25 Tonnen schwer. Entsprechend schaffte er mit seinen 300 Pferdestärken 20 Kilometerstunden im Gelände und 40 auf der Straße. Bis zu 320 Kilometer konnte er weit fahren. Seine Besatzung umfaßte fünf Mann. Gebaut worden sind in allen Ausführungen ungefähr 8500 Stück von unserem Panzer IV; außerdem wurde sein Fahrgestell für unser Sturmgeschütz IV, unser Sturmpanzer IV (Brummbär genannt), unsere Jagdpanzer IV und Nashorn, unsere Panzerhaubitzen Hummel und Heuschrecke und unseren Flakpanzer IV verwendet. Im Grunde genommen sind Panzerkampfwagen bloß mechanische Schlachtrösser und so bekommt unser Panzer IV von mir das schöne alte Lied „Die Eisenfaust am Lanzenschaft“ gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=5D2jyuJaSAU
„Die Eisenfaust am Lanzenschaft,
Die Zügel in der Linken,
So sprengt des Reiches Ritterschaft
Und ihre Schwerter blinken.
Heja, heja, heja! Heja!
Und ihre Schwerter blinken.
Das Balkenkreuz, das schwarze, fliegt
Voran auf weißem Grunde,
Verloren zwar, doch unbesiegt.
So klingt uns seine Kunde.
Heja, heja, heja! Heja!
So klingt uns seine Kunde.
Es flattert hell im Morgenwind
Und grüßt der Grenzen Lande,
Grüßt die, die uns’re Brüder sind,
Trotz Schmach und Not und Schande.
Heja, heja, heja! Heja!
Trotz Schmach und Not und Schande.
Es fliegt voraus im Ritterskleid
Und mahnet uns zu streiten,
Für die verlorne Herrlichkeit,
Drum Wimpel flieg, wir reiten.
Heja, heja, heja! Heja!
Drum Wimpel flieg, wir reiten.“
Unser Panzer IV stand übrigens auch im Mittelpunkt der Überlegungen unseres Generalobersts Guderian als Inspekteur der Panzertruppen. Die Einzelheiten lesen wir in seinen „Erinnerungen eines Soldaten“: https://archive.org/details/heinz-guderian-erinnerungen-eines-soldaten-1960/
„Um das gesteckte organisatorische Ziel zu erreichen, schlage ich für 1943 folgende Kriegsgliederung vor: (Skizze I, leider nicht mehr vorhanden). Hierzu ist bezüglich der Panzerausstattung zu sagen: Die Bewaffnung mit Panzern ruht zur Zeit ausschließlich auf dem Panzer IV. Unter Berücksichtigung des laufenden Ersatzbedarfes für das Ostheer und Afrika, sowie des Bedarfes an Ausbildungsgerät kann monatlich eine Abteilung neu aufgestellt oder voll aufgefüllt werden. Ferner kann 1943 mit der Aufstellung einer begrenzten Zahl von Panzerabteilungen mit „Panther“ und „Tiger“ gerechnet werden, die jedoch – was die „Panther“ anlangt – nicht vor Juli, August frontverwendbar sein dürften. Um dennoch die aufzufrischenden Panzerdivisionen einigermaßen vollkampfkräftig zu machen, ist daher der Rückgriff auf die in verhältnismäßig großer Zahl anfallenden, leichten Sturmgeschütze erforderlich. Ich halte es für unabweisbar, monatlich eine Panzerabteilung mit leichten Sturmgeschützen bewaffnet aufzustellen und in die Panzerdivisionen einzugliedern, solange bis der Fabrikausstoß an Panzern allein genügt, um den Bedarf der Panzerdivisionen zu decken. Ferner wäre der Weiterbau des Panzers IV durch das Jahr 1944/45 hindurch mit Hochdruck fortzusetzen, ohne jedoch hierdurch den Ausstoß an Panthern und Tigern zu gefährden. III. Für 1944 schlage ich eine Kriegsgliederung nach Skizze II vor (leider nicht mehr vorhanden). Sie enthält gegenüber der Skizze I lediglich bei den Panzern: Auffüllen des Regiments auf eine Brigade zu vier Abteilungen. IV. Die Panzerzahlen der vorgeschlagenen Gliederungen lassen sich erreichen durch zunehmende Fabrikation an Panzern IV, Panthern und Tigern, und – bis diese ausreicht – durch Rückgriff auf die leichten Sturmgeschütze auf dem Fahrgestell des Panzers IV mit der 7,5-cm-Kanone L48. Sie lassen sich ferner nur erreichen, wenn die Grundlagen für die längere Lebensdauer des einzelnen Panzers geschaffen werden. Hierzu ist erforderlich: a) Ausreifenlassen der Neukonstruktionen (Panther!) b) Gründliche Ausbildung der Besatzungen (Beteiligung an der Fertigmontage, Einzel- und Verbandsausbildung), c) Zuweisung genügenden Lehrgeräts an die Ausbildungseinheiten. Brief General Hube über dessen Fronterfahruugen (nicht mehr vorhanden), d) Stetigkeit der Ausbildung und die nötige Zeit hierfür (kein Verlegen von Neuformationen während der Ausbildung von ihren Standorten und aus der Fabriknähe). V. Der unerläßliche Schlachterfolg läßt sich nur erreichen durch schärfste Konzentration aller Panzerkräfte auf den entscheidenden Raum im geeigneten Gelände und durch Überraschung in Bezug auf Zahl und Gerät. Hierzu ist erforderlich: a) Verzicht auf Ausstattung der Nebenkriegsschauplätze mit Panzern neuer Bauart und Beschränkung auf Beutepanzerverbände an diesen Fronten, b) Zusammenfassen aller Panzereinheiten (einschließlich Tiger, Panther, Panzer IV und vorläufig auch eines Teils der leichten Sturmgeschütze) in den Panzerdivisionen und Panzerkorps unter sachverständiger Führung, c) Berücksichtigung der Geländeverhältnisse beim Ansatz zum Angriff, d) Zurückhalten neuen Geräts (das heißt jetzt noch Tiger, Panther und schwere Sturmgeschütze) bis eine genügende Anzahl dieser Waffen einen durchschlagenden Überraschungserfolg gewährleistet. Vorzeitige Preisgabe neuen Geräts lädt uns für das nächste Jahr bereits eine wirksame Abwehr auf den Hals, der wir dann so schnell nichts entgegensetzen können. e) Verzicht auf Neuformationen: die Stämme der alten Panzer- und motorisierten Divisionen enthalten in ihren geschulten Menschen und dem Bestand an Gerät für die Auffrischung unentbehrliche Hilfe, denen Neubildungen niemals gleichwertig sind. Der zur Zeit bestehende Dauereinsatz von Panzerdivisionen in reiner Abwehr ist verschwenderisch. Er verzögert die Auffrischung und damit die Angriffsbereitschaft. Es käme darauf an, alsbald zahlreiche Stämme von Panzerdivisionen zur Auffrischung aus der Front zu lösen.“
Seine Langrohrkanone bekommt unser Panzer IV nun bei unserem Panzergeschichtsschreiber Wolfgang Fleischer („Der Panzerkampfwagen IV“): https://archive.org/details/WaffenArsenalS33DerPanzerkampfwagenIV
„Eingebaut wurde das Geschütz ab März 1942 in den Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Sd.Kfz. 161/1), Ausführung E 2. 162 Stück sind bis zum Juli des Jahres zur Auslieferung gekommen, wozu noch 25 umgerüstete Fahrzeuge der Ausführung E kamen. Die Verteilung der neuen Panzerkampfwagen IV mit Langrohrkanonen geschah entsprechend der Notwendigkeiten auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen. Organisatorische Belange konnten dabei kaum berücksichtigt werden, ebenso die noch nicht ausreichende Munitionsversorgung. Der Bedarf an Panzern mit den langen Kanonen war groß. Die Ausbildungsabteilung beim Generalstab des Heeres schätzte am 9. Juli 1942 ein: „… mit der neuen KWK 5cm-lang und 7,5cm-lang sind der Truppe Waffen in die Hand gegeben, die sich in allen Kämpfen hervorragend bewährt haben…“ Die Truppe konnte dank der neuen Bewaffnung den gepanzerten Gegner wieder auf Distanz halten beziehungsweise auch auf größere Entfernung zerstörende Wirkung erzielen. Trotz zunehmender Ausstoßzahlen (im Januar 1943 waren es elf Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Sd.Kfz. 161/1) Ausführung G gewesen) nahm die Ablösung des Panzerkampfwagen III in den Panzerabteilungen über ein Jahr in Anspruch. Einige Beispiele: Das Panzerregiment III der II. Panzerdivision erhielt im August 1942 die ersten 14 Panzerkampfwagen IV mit Langrohrkanonen, dazu kamen 18 neue Panzerkampfwagen IV mit der 7,5cm-Kampfwagenkanone 37 L/24. Der Rest des Bestandes waren Panzerkampfwagen II und II. Anfang 1943 war der Mangel an Kampfwagen mit wirkungsvoller Bewaffnung so groß, dass die Stabskompanie der II./Panzerregiment III vier eigentlich für die Panzerjägerabteilung der Division vorgesehene Pak-Selbstfahrlafetten als Reserve für die Panzerabwehr erhielt. Die II./Panzerregiment XXXI (V. Panzerdivision) verfügte am 10. Juni 1943 über insgesamt 36 Kampfwagen, davon waren nur 19 vom Typ IV, zwei noch immer mit der kurzen Kanone. Auch in Nordafrika, wo das Feuergefecht auf große Entfernung geführt werden konnte, gab es dringenden Bedarf an Panzerkampfwagen IV (7,5cm) (Sd.Kfz. 161/1), Ausführung F 2 und (I. Die zuletzt genannte Ausführung war ab Mai 1942 in der Fertigung. Insgesamt verließen 1687 Stück die Werkhallen. Hinzu gerechnet werden müssen Panzerkampfwagen IV älterer Ausführung, die im Rahmen der Instandsetzung mit der 7,5cm-Kampfwagenkanone 40 nachgerüstet wurden. Das war wegen der erfreulichen Entwicklung beim Ausstoß dieser Waffe möglich. Beispielsweise stand dem Fertigungssoll im Januar 1943 (180 Stück) die tatsächliche Lieferung von 228 Kanonen und 44 Ersatzrohren gegenüber. Die Lebensdauer des Rohres ist übrigens mit 5000 bis 6000 Schuß angegeben…“