Friedrich Hölderlin

Zu Lauffen am Neckar im Schwabenland wurde 1770 mit unserem Friedrich Hölderlin einer unserer größten deutschen Dichter und Denker geboren. Wir verdanken ihm nicht nur viele schöne Gedichte, sondern auch die Erzählung Hyperion (samt Bruchstücken) und das Trauerspiel „Der Tod des Empedokles“ sowie so manche kluge Abhandlung. Der Sohn eines Hofmeisters besuchte die höhere Schule und studierte von 1788 bis 1793 die Gotteskunde in Tübingen. Kleriker ist unser Friedrich Hölderlin dann aber nicht geworden, sondern schlug sich als Haushofmeister durch. Zugleich gab er seine Werke heraus und erwarb sich einigen Ruhm. Großes hätte er wohl noch erreicht und gedichtet, wenn er nicht 1806 dem Wahnsinn anheimgefallen wäre… Unser Tondichter Carl Orff hat die Übersetzung von Sophokles‘ Trauerspiel Antigone von unserem Friedrich Hölderlin vertont und dieses Werk sollte bei unserer heutigen Panzergeburtstagsfeier nicht fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=hooyt2LPpPA In seinem Gedicht „Achill“ besingt unser Barde den altgriechischen Helden gleichen Namens: http://www.zeno.org/Literatur/M/H%C3%B6lderlin,+Friedrich/Gedichte

„Herrlicher Göttersohn! da du die Geliebte verloren,

Gingst du ans Meergestad, weintest hinaus in die Flut,

Weheklagend hinab verlangt‘ in den heiligen Abgrund,

In die Stille dein Herz, wo, von der Schiffe Gelärm

Fern, tief unter den Wogen, in friedlicher Grotte die blaue

Thetis wohnte, die dich schützte, die Göttin des Meers.

Mutter war dem Jünglinge sie, die mächtige Göttin,

Hatte den Knaben einst liebend, am Felsengestad

Seiner Insel, gesäugt, mit dem kräftigen Liede der Welle

Und im stärkenden Bad ihn zum Heroën genährt.

Und die Mutter vernahm die Weheklage des Jünglings,

Stieg vom Grunde der See, trauernd, wie Wölkchen, herauf,

Stillte mit zärtlichem Umfangen die Schmerzen des Lieblings,

Und er hörte, wie sie schmeichelnd zu helfen versprach.

Göttersohn! o wär ich, wie du, so könnt ich vertraulich

Einem der Himmlischen klagen mein heimliches Leid.

Sehen soll ich es nicht, soll tragen die Schmach, als gehört ich

Nimmer zu ihr, die doch meiner mit Tränen gedenkt.

Gute Götter! doch hört ihr jegliches Flehen des Menschen,

Ach! und innig und fromm liebt ich dich heiliges Licht,

Seit ich lebe, dich Erd und deine Quellen und Wälder,

Vater Äther, und dich fühlte zu sehnend und rein

Dieses Herz – o sänftiget mir, ihr Guten, mein Leiden,

Daß die Seele mir nicht allzu frühe verstummt,

Daß ich lebe und euch, ihr hohen himmlischen Mächte,

Noch am fliehenden Tag danke mit frommem Gesang,

Danke für voriges Gut, für Freuden vergangener Jugend,

Und dann nehmet zu euch gütig den Einsamen auf.“

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